Gerücht NR. 1
Wärmepumpen sind nur für Neubauten geeignet
Das stimmt so nicht. Wärmepumpen können auch in Altbauten in die Jahre gekommene Öl- oder Gasheizungen ersetzen. Allerdings sollten die Gebäude dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Genauer gesagt: Das Haus sollte energetisch saniert sein – etwa durch gedämmte Fassaden und Kellerdecken sowie moderne, dreifachverglaste Fenster.
Gerücht NR. 2
Wärmepumpen funktionieren nur mit Fußbodenheizung
Ja und nein. Ideal für den wirtschaftlichen Betrieb einer Wärmepumpe sind Flächenheizungen wie etwa Fußboden- oder Wandheizungen. Sie kommen mit niedrigen Vorlauftemperaturen von 35 Grad Celsius oder weniger aus. Aber auch wenn die vorhandenen Heizkörper in einem Altbau ausreichend groß sind und das Haus gut gedämmt ist, kann die Vorlauftemperatur gesenkt und auf die Leistung der Wärmepumpe abgestimmt werden.
Gerücht NR. 3
Wärmepumpen lohnen sich nicht
Das ist von Fall zu Fall verschieden. Wie wirtschaftlich eine Wärmepumpe arbeitet, hängt von den individuellen baulichen Gegebenheiten ab. Grundsätzlich gilt: Je größer die benötigte Heizleistung, desto höher ist der Kaufpreis der Wärmepumpe. Bei Grundwasser- und Erdwärmepumpen kommen zudem Kosten für die Installation, etwa die Bohrung, hinzu. Die Anschaffungskosten von Wärmepumpen sind doppelt bis dreifach so hoch wie bei Gasheizungen. Die Förderung vom Staat kann (Stand Oktober 2023) bei bis zu 70 Prozent liegen. Die Betriebskosten sind bei einer Lebensdauer von zumindest 20 Jahren geringer als bei Gas- oder Ölheizungen. Das Fraunhofer Institut kommt zu dem Schluss, dass Luftwärmepumpen in neuen Ein- und Zweifamilienhäusern schon heute immer günstiger sind als Gasheizungen.
Gerücht NR. 4
Wärmepumpen machen Krach
Kommt darauf an. Erdwärmekollektoren erzeugen keine störenden Geräusche, eignen sich aber nicht für jedes Grundstück. Luft-Wasser-Wärmepumpen können dagegen ein tieffrequentes Brummen erzeugen. Ventilatoren, die die Umgebungsluft ansaugen, verursachen sie. Bei der Entscheidung für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe sollte man daher auf einen niedrigen Schallausstoß achten und mit einem Fachmann den optimalen Aufstellort ermitteln. Hecken können den Schall absorbieren.
Gerücht NR. 5
Wärmepumpen ziehen zu viel Strom
Das kann man so pauschal nicht sagen. Wichtig für die Effizienz einer Wärmepumpe ist eine hohe Jahresarbeitszahl – kurz JAZ. Sie beschreibt das Verhältnis der durch die Pumpe erzeugten Wärme zu der dazu benötigten Antriebsenergie, dem Strom. Bei einer hohen JAZ sinken die Betriebskosten. Werte von 4,0 oder darüber sind daher ideal.
Fest steht:
Wer eine Wärmepumpenheizung mit Strom aus erneuerbaren Energien betreibt, macht sich unabhängig von fossilen Energieträgern und Preisentwicklungen an den Energiemärkten. Außerdem wird die Installation großzügig bezuschusst.