Reicht mein Dach für eine PV-Anlage? Lohnt sich ein Speicher? Wie viel von meinem Stromverbrauch kann eine Solaranlage decken?
Antworten auf diese Fragen hat SWM PV-Berater Matthias Polanetzki.
Herr Polanetzki, wie groß muss mein Dach für eine PV-Anlage sein?
Für eine Anlage auf dem Dach oder der Garage benötigt man Platz für mindestens sechs Module. Pro Modul rechnet man mit zwei Quadratmetern. Ist die Fläche zu klein, empfehlen wir ein Balkonkraftwerk mit ein bis vier Modulen.
Was kann ich vom Ertrag erwarten?
Eine PV-Anlage mit Speicher kann im Jahresdurchschnitt bis zu 70 Prozent des benötigten Stroms selbst erzeugen. In den Sommermonaten ist sogar ein noch höherer Wert zu erwarten. Ohne Speicher geht man von einem Wert von 30 Prozent aus. Nutzt man die Wasch- und Spülmaschine, den Trockner oder die Wallbox in der Sonnenzeit, kann man diesen Wert noch deutlich verbessern.
Lohnt sich ein Speicher überhaupt?
Diese Frage hören wir häufig, da Speicher noch relativ teuer sind. Die Rechnung ist eigentlich recht simpel: Ist man tagsüber nicht zu Hause, verbessert der Speicher natürlich die Eigenverbrauchsquote, da man den Sonnenstrom nach Feierabend noch nutzen kann. Ist man auch tagsüber häufig zu Hause, zum Beispiel im Homeoffice oder weil man im Ruhestand lebt, kann man den Strom natürlich gleich selbst nutzen und muss ihn nicht zwischenspeichern. In einem persönlichen Beratungsgespräch kann ich anhand des Verbrauchsverhaltens natürlich noch genauere Hinweise geben.
Stimmt es eigentlich, dass Süddach-Anlagen lukrativer sind?
Das trifft nicht in jedem Fall zu. Wie viel Strom die PV-Anlage erzeugt, hängt von der Ausrichtung der Solarmodule ab. Optimal für die maximale Solarausbeute sind Süddächer mit einer Neigung von 30 Grad. Dann ist der Jahresertrag der Anlage am höchsten. Wirtschaftlicher ist jedoch, den Strom dann zu ernten, wenn er direkt genutzt werden kann. Dafür eignet sich eine Ost-West-Ausrichtung, da die Anlage bereits morgens und auch spät abends noch länger Strom erzeugt.